Die Bewilligung für die EIP-Agri-Förderung ist da, wir können es noch gar nicht fassen. Am gleichen Tag jedoch, wurde der bundesweite "Corona-Lockdown" beschlossen und nun müssen wir quasi schon vor dem Start einen Plan B entwickeln und installieren..... Aber da wir schon vor dem Start so viele Hürden gemeistert haben, schockt uns das nicht wirklich.
Unter www.kuhproklima.de werden wir im Verlauf der nächsten drei Jahre mehr über das Projekt berichten.
Bild1: Australische "Schumpen" (der Rasse Brahman)
Vor einigen Wochen habe ich mich relativ kurz entschlossen für einen Intensivkurs bei RCS (Resource Consultant Services, Terry McCosker, David McLean u. a.) angemeldet und auf den Weg nach Australien (Queensland) gemacht. Warum? Nun, manchmal kommt man an einen Punkt, da reicht es nicht mehr aus, über Webinare, Austausch via Skype, Bücher oder wissenschaftliche Abhandlungen Wissen zusammenzutragen und auszuprobieren. Diesen Punkt hatte ich letztes Jahr erreicht. Wenn es um Detailfragen aus der Praxis oder um eine Vertiefung des Wissens rund um den regenerativen Ansatz geht, ist ein direkter Austausch mit Menschen wichtig, die diese Art der Bewirtschaftung schon seit Jahrzehnten umsetzen. Außerdem hat mich interessiert, wie sich die monatelange Trockenheit und die durchschnittliche (ganzjährige) Temperaturerhöhung um ganze 2° C (!) auf das regenerative, ganzheitliche Weidemanagement auswirkt. In der Gegend um Rockhampton hatte es ungefähr acht Monate lang nicht geregnet und auch hier sind immer wieder Brände entflammt.
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Der Weg war weit, der Einsatz hoch, die Anstrengung groß, aber ich habe keine Sekunde, keinen Cent und keinen Schweißtropfen (~37°C!) bereut. Ich bin immer noch dabei, die Eindrücke zu verarbeiten und das neu Erlernte zu sortieren. In dem Kurs haben (abgesehen von mir) über 40 Farmer-/Rancher*innen aus ganz Australien teilgenommen. Einige davon managen ihr Land schon seit einigen Jahren nach regenerativen Methoden und sind deshalb auch - mithilfe einer guten Vorausplanung - relativ gut durch die extreme Dürre gekommen.
Bild2: David McLean beantwortet Fragen zum ökologischen Monitoring
Dank David und Kate vom RCS-Team hatte ich anschließend noch einige Tage die Gelegenheit, eindrucksvolle Beispiele von gutem (Bild 3) und schlechtem (Bild 4) Management zu sehen. Die beiden Flächen liegen etwa 2 km auseinander. Es bestätigt sich immer wieder: "It's not the cow, it's the how"! (Zitat von Diana Rodgers)
Hier ein Bericht aus dem RCS-Newsletter
Einige engagierte Bürger aus der Gemeinde haben letztes Jahr an einem vom Bayerischen Staatsministerium ausgeschriebenen Wettbewerb teilgenommen und diesen tatsächlich gewonnen.
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Seitdem darf sich unsere Gemeinde "Alpen-Modellregion" nennen. Der Preis wurde mit ausreichend Preisgeld ausgestattet, um im Wesentlichen "Projekte von Bürgern für Bürger" auf den Weg zu bringen. Wir freuen uns, dass eines unserer "KugelSüdhangHof-Projekte" nun ebenfalls als förderfähig anerkannt wurde. Sofort im neuen Jahr legen wir mit der Konzepterstellung los.
Wir haben es doch tatsächlich geschafft, fristgerecht sämtliche Unterlagen für unser erstes Forschungsprojekt bei der EIP-Agri-Förderstelle einzureichen. Momentan warten wir auf die Bewilligung, die voraussichtlich im Januar 2020 erfolgen wird. Wir werden euch auf dem Laufenden halten.
....zum kurzen Hofrundgang.